Ein Text sagt mehr als 1.000 Bilder
Leere Seiten füllen, trotz leerem Kopf nicht verzweifeln und das in irgendeine Lehre packen — Michael Veidt von federfrei hat einen Texter-Crashkurs gegeben. 9 Ideen daraus: Das ist zum Texten.
- Sag’s einfach! Oder lass es sein. Wird eine Idee nicht sofort verstanden, ist sie nicht gut genug (formuliert).
- Texten ist die Kunst der Verdichtung: In möglichst wenigen Worten soll möglichst viel gesagt werden.
- Jeder muss abgeholt werden. Jeder! Immer! Überall!
- Inszeniere / Texte, was Menschen kennen — auch wenn die Realität manchmal anders aussieht.
- Wissenschaftlich ist belegt: Männer reagieren besonders emotional auf die Wortkombination „Sexpanzer“. Frauen auf „Kindstod“. Das muss nicht kommentiert werden, aber ist eben so.
- Es gibt Schreibmechaniken, die Aufmerksamkeit erzeugen: etwa Reizbegriffe wie Krieg und Angst; Dreierfiguren wie „Lässig. Praktisch. Preiswert.“; Bruch einer Norm, etwa eines sprachlichen Musters: „Dubai sein ist alles.“
- Im Storytelling gibt es sieben Grundstorys: Ein Monster muss überwunden werden. Ein Bettler wird König. Die Suche, Kreuzzug, Mission. Eine Reise mit Rückkehr. Die Komödie. Die Tragödie. Die Wiedergeburt. Nur ZDF-Fernsehfilme kommen mittlerweile auch ohne Storys aus.
- Alles könnte eine Story haben. Auch ein mit Mettwurst gefülltes Marmeladenglas.
- Aufzählungen mit mehr als 10 Punkten werden unübersichtlich.
Der Autor:
Maximilian Ginter absolviert sein treibhaus 0.8-Volontariat im Concept Development bei Jazzunique, Frankfurt. Er ist Master of Arts der Journalistik und Kommunikationswissenschaft.